Montag, 1. Februar 2010

Imamausbildung an den Unis



Zeit wird's. Passend zum Thema Integration habe ich hier noch ein Interview mit Necla Kelek.

Religion an der Uni
Experten begrüßen Islam als Uni-Fach

Imam-Ausbildung an deutschen Hochschulen? Experten sehen in den Empfehlungen des Wissenschaftsrates dazu einen großen Fortschritt für die Integration


Die Forderung des Wissenschaftsrats, islamische Theologie als Fach an den deutschen Hochschulen zu verankern, stößt auf Zustimmung aus allen politischen Lagern. Zustimmend äußerten sich neben Grünen-Chef Cem Özdemir und SPD-Bildungspolitikern auch die muslimischen Verbände, die Türkische Gemeinde und mehrere CDU-Politiker, darunter Bundesbildungsministerin Annette Schavan. Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Armin Laschet (CDU) sagte dem Tagesspiegel: „Wir brauchen mehr Imame, die unserer Gesellschaft entstammen und an deutschen Universitäten ausgebildet werden. Imame, die ohne Deutschkenntnisse wie Diplomaten für wenige Jahre aus der Türkei einreisen und die deutsche Gesellschaft nicht kennen, passen nicht mehr in die Zeit einer modernen Integrationspolitik. Deshalb muss der Vorschlag des Wissenschaftsrats bald umgesetzt werden.“
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Der Wissenschaftsrat, das wichtigste Beratungsgremium zur Wissenschaftspolitik, wird am Montag seine Empfehlungen zur Reform der Universitätstheologie und Religionswissenschaft vorstellen. Die Einrichtung von Zentren islamisch-theologischer Forschung bezeichnet der Wissenschaftsrat darin als „vordringlich“ und schlägt vor, sie zunächst an zwei bis drei Universitäten einzurichten, die bereits über einen religionswissenschaftlichen Schwerpunkt verfügen.

Einen Durchbruch in der seit Jahren festgefahrenen Debatte um die Rolle des Islam im deutschen Religionsverfassungsrecht könnte der Vorschlag des Wissenschaftsrats für die Einbeziehung der muslimischen Religionsgemeinschaften selbst sein – das Grundgesetz schreibt dies vor. Das Gremium, in dem neben Hochschulpolitikern und Wissenschaftlern auch Vertreter des Bundes und der für die Kulturpolitik zuständigen Länder sitzen, schlägt dafür nämlich Beiräte vor, die die gesamte Breite des muslimischen Spektrums repräsentieren und jederzeit offen für Vertreter weiterer Richtungen sein sollen. Zudem soll sich an jeder Universität ein eigener Beirat bilden. Nach fünf Jahren werde man dann prüfen, welches Modell sich bewährt hat.

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